Kritik an der Kita-Initiative der SP: Ein Aufruf zur Verantwortung

Unsere Überzeugung: Frauen in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen

Als FDP Frauen Kanton Zürich ist uns dieses Thema besonders wichtig. Der Wiedereinstieg in die Berufswelt nach der Mutterschaft ist für viele Frauen eine grosse Herausforderung. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes den Anschluss im Berufsleben nicht verlieren und finanziell unabhängig bleiben. Frauen sollen nach dem Mutterschaftsurlaub in die Arbeitstätigkeit zurückzukehren und den Spagat von Beruf und Familie auch längerfristig halten können – wenn sie es denn auch wollen.

Flexible Arbeitsmodelle und eine bessere Unterstützung durch Arbeitgeber sind notwendig, um Frauen den Wiedereinstieg zu erleichtern und sie auch längerfristig im Berufsalltag zu halten. Eine effektive Kinderbetreuung ist hierbei ein wesentlicher Bestandteil. Diese muss aber auch den Rahmenbedingungen angepasst sein, die Frauen und Familien in der Praxis und im Einzelfall auch effektiv brauchen.

Die Illusion der Bezahlbarkeit

Ein zentrales Anliegen der Kita-Initiative ist die Forderung nach bezahlbaren Kitas, in welchen Eltern nicht mehr als 10 Prozent ihres Einkommens für die Betreuung ihrer Kinder ausgeben sollen. Es steht wörtlich im Initiativtext: «Der Bund trägt zwei Drittel der Kosten. Die Kantone können vorsehen, dass die Eltern sich gemäss ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ebenfalls an den Kosten beteiligen. Insgesamt darf die Beteiligung der Eltern zehn Prozent ihres Einkommens nicht übersteigen.»

Diese gutgemeinte Idee ist problematisch: Die Kosten für die Kinderbetreuung sind nicht allein das Resultat von hohen Preisen, sondern auch von den benötigten Ressourcen, um eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten. Die Initiative ignoriert, dass eine pauschale Kostendeckelung für die Eltern möglicherweise die Qualität der Angebote für die Kinder gefährden kann. Weiter wird die finanzielle Schieflage des Bundeshaushaltes völlig ausgeblendet, wenn im Initiativtext gefordert wird, dass der Bund zwei Drittel der Kosten tragen soll. Ein solches Vorgehen entspricht auch nicht dem basisdemokratischen Prinzip der Schweiz. Gerade bei den Bedürfnissen für die Kinderbetreuung wissen die Kantone und Gemeinden viel besser, was Eltern in der Praxis bei der Kinderbetreuung wirklich brauchen.

Schlanke, aber effektive Lösungen

Die FDP Frauen setzen sich für schlanke, aber effektive Lösungen ein, die es Eltern ermöglichen, ihre beruflichen Ambitionen zu verfolgen, während sie gleichzeitig die bestmögliche Betreuung für ihre Kinder sicherstellen. Wir glauben, dass die Schaffung eines flexiblen und qualitativ hochwertigen Systems für die Kinderbetreuung nicht durch überregulierende bundesweite Initiativen erreicht werden kann, die möglicherweise am Ziel vorbeischiessen. Wir setzen uns dafür umso mehr für einen dezentralen Ansatz ein. Das mag mit Blick auf die Schweiz aufwändiger erscheinen, führt aber letztlich dazu, dass die Kantonen und Gemeinden frei sind, auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Bevölkerung einzugehen und individuell passende Lösungen zu finden. Wir versprechen, alles zu geben, damit die Kantone bei der Kinderbetreuung ihre Hausaufgaben machen!